Review: Sylka Scholz (2004). Männlichkeit erzählen. Lebensgeschichtliche Identitätskonstruktionen ostdeutscher Männer

Autor/innen

  • Claudia Dreke Universität Potsdam

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-6.2.478

Schlagworte:

Biografieforschung, narratives Interview, Geschlechterverhältnisse, Männlichkeitskonstruktion, Identität

Abstract

Die Autorin Sylka SCHOLZ analysiert auf der Grundlage lebensgeschichtlicher Interviews, wie ostdeutsche Männer die Transformation des Erwerbssystems nach dem Zusammenbruch der DDR verarbeiten. Ihr Interesse richtet sich auf drei komplexe Forschungsfragen, die sie im Laufe ihrer Untersuchung weiter ausdifferenziert. Erstens: Wie (re-) konstruieren die Männer ihre Identität? Männlichkeit betrachtet sie dabei als einen zentralen Konstruktionsmodus von Identität. Zweitens: Welche Bedeutung haben Interviewende und deren Geschlecht als "Co-Produzenten" des Interviews in diesem Prozess? In diesem Zusammenhang hinterfragt sie die Methode des narrativen Interviews kritisch als eine soziale Praxis der Konstruktion von Biographie, Identität und Geschlecht und untersucht die Bedeutung des oder der Interviewenden in diesem Prozess. Drittens: Inwiefern lassen sich individuelle und gesellschaftliche Veränderungsprozesse von Männlichkeitskonstruktionen zeigen, die unter den spezifischen Bedingungen in der DDR entstanden sind? Hier nimmt sie die Verarbeitungen der Ambivalenzen und Widersprüche aus der staatlich forcierten Gleichberechtigung der Geschlechter durch die interviewten Männer in den Blick. Mit ihrer Untersuchung verortet sie sich im Kontext einer sozialkonstruktivistisch orientierten Biographieforschung, in der (geschlechtersensiblen) Transformationsforschung nach 1989 sowie in der Geschlechter- bzw. Männlichkeitsforschung. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0502250

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Autor/innen-Biografie

Claudia Dreke, Universität Potsdam

Claudia DREKE, Diplom-Soziologin, arbeitet als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Pädagogik an der Universität Potsdam. Schwerpunkte von Forschungsarbeiten sind Fremdheitserfahrungen westdeutscher Verwaltungsangestellter in Ostdeutschland, kulturell gebundene Unterscheidungen und Bewertungen von Primarschülern durch Lehrerinnen in Italien und Deutschland sowie Grenzen und Möglichkeiten interdisziplinärer Kooperation in sozial-rekonstruktiven Forschungszusammenhängen.

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Veröffentlicht

2005-05-31

Zitationsvorschlag

Dreke, C. (2005). Review: Sylka Scholz (2004). Männlichkeit erzählen. Lebensgeschichtliche Identitätskonstruktionen ostdeutscher Männer. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 6(2). https://doi.org/10.17169/fqs-6.2.478