Review Essay: Der Mensch als Monument. Anmerkungen zur medialen Ästhetik des Hip-Hop

Autor/innen

  • Benjamin Stingl

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-6.2.491

Schlagworte:

Hip-Hop, Rap, Cultural Studies, Popularmusikforschung, Jugendkultur, Identität, Medientheorie

Abstract

Das zu besprechende Buch widmet sich der Hip-Hop-Kultur in einer international vergleichenden Perspektive, mit einem deutlichen Schwerpunkt auf dem deutschsprachigen Raum. Die zu Beginn vertretene These eines medialen Vermittlungszusammenhanges von globaler Kultur und lokalen Praktiken wird zunächst nicht genauer fundiert. In der additiven Reihung seiner überwiegend gehaltvollen Beiträge gelingt es dem Band dann aber zumindest implizit, hierfür wichtige thematische Stränge herauszupräparieren. Die Rezension bietet in ihrer Einleitung zunächst einen vorstrukturierenden Zugang zur historischen Entwicklung der kulturwissenschaftlichen Erforschung musikalischer Jugendkulturen. In einem zweiten Teil werden der Herausgeber und seine Vertreter, der Ansatz und Aufbau des Sammelbandes, sowie ausgewählte Aspekte des Sammelbandes vorgestellt. Die Lektüre geht der Frage nach, wie die anfängliche Leerformel der "Medienaneignung" in dem Sammelband inhaltlich gefüllt wird. Zur Diskussion stehen dabei der Begriff der kulturellen Globalisierung, das Verhältnis von ästhetischer Produktion und sozialer Erfahrung, die Logik der ökonomischen Globalisierung und ihre Wirkungen auf die Justierungen von Identität, sowie die Frage der Engführung eines Minderheitendiskurses vor einem Migrationshintergrund und schließlich die soziale Modellierung der Hip-Hop-Kultur. In einem eigenen, dritten Teil soll der Versuch unternommen werden, ein ausdrückliches Defizit des Sammelbandes zu überwinden, nämlich die Basics der Hip-Hop-Kultur, das "Sampling" und das "Signifying" und die soziale Differenzierung der Szenen vor dem Hintergrund vorangegangener Jugendkulturen zu thematisieren und in einen Zusammenhang mit den genannten Strängen zu bringen. Ziel der ergänzenden Skizze ist es, über einen engen Minderheitendiskurs hinaus, der sich so nur abseits des medialen Mainstreams (der Minderheiten) abspielt, gerade auch die hiesige Ästhetik des letzteren als komplexe Krise der Artikulation eigener und kollektiver Identität zu plausibilisieren. In einer paradoxen Bewegung können die zu schildernden technischen Grundlagen und ihre sozio-kognitiven Auswirkungen, die zuerst zu dieser Krise geführt haben, nun gerade zu deren Überwindung eingesetzt werden. Diese Kreuzung findet ihren Niederschlag sowohl im Prozess der ästhetischen Vermittlung als auch in der sozialen Vermittlung zwischen Eigenem und der Community der Hip-Hop-Kultur. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0502231

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Autor/innen-Biografie

Benjamin Stingl

Benjamin STINGL, M.A., Studium der Germanistik, Anglistik, Philosophie und Psychologie an den Universitäten Freiburg und Hamburg. Freier Autor. In FQS hat Benjamin STINGL Techno-Soziologie: "Erkundungen einer Jugend-Kultur" (http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-03/2-03review-stingl-d.htm) (HITZLER & PFADENHAUER) besprochen.

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Veröffentlicht

2005-05-31

Zitationsvorschlag

Stingl, B. (2005). Review Essay: Der Mensch als Monument. Anmerkungen zur medialen Ästhetik des Hip-Hop. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 6(2). https://doi.org/10.17169/fqs-6.2.491