Tagungsbericht: Qualitative Forschung: ein Nibelungenschatz, den es zu bergen gilt. BVM Conference: "Qualitative Marktforschung – State of the Art und Ausblick"

Autor/innen

  • Thomas Kühn

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-6.3.50

Schlagworte:

qualitative Marktforschung, qualitative Methoden, Theorie-Praxis-Austausch, Unterneh­mens­beratung, Marketing

Abstract

Am 9.3.2005 fand in Frank­furt am Main eine durch den Berufsverband der deutschen Markt- und Sozialforscher e.V. (BVM) organisierte Fachtagung mit dem Titel "Qualitative Marktforschung – State of the Art und Ausblick" statt, die aufgrund des regen Interesses am 20.4.2005 noch einmal wiederholt wurde. Im Mit­telpunkt der Tagungen stand eine Bestandsauf­nahme der qualitativen Marktforschung in Deutsch­land durch Praktiker auf Anbieter- und Kundenseite. Im Rahmen dieses Kongressberichts werden die Vortragsinhalte und Tagungsdiskussionen zusammengefasst und in ihrer Bedeutung für die qualitative (Markt-) Forschung in Deutschland bewertet. Die Konferenz hat deutlich gemacht, wie facettenreich die qualitative Marktforschung in Deutschland ist. Sie stellt einen wichtigen Schritt dafür dar, dass qualitative Marktforschung transparenter und das Wissensmanagement durch gemeinsamen Austausch optimiert wird. Dazu trug erstens die Vielfalt der vorgestellten Ansätze bei: Nach einer Einführung in Grundzüge qualitativer Forschung, die ein theoretisches Fundament und einen Bezugsrahmen für die weitere Diskussion lieferte, wurde qualitative Marktforschung in insgesamt fünf praxisorientierten Vorträgen aus psychodynamischer, kognitionswissenschaftlicher, ethnologischer und systemischer Perspektive vorgestellt. Zweitens gab das abschließende Kundenforum die Möglichkeit zu einer intensiven und fruchtbaren Diskussion zwischen betrieblichen und Instituts-Marktforschern. Bezüglich der Bedeutung qualitativer Marktforschung in der Praxis zeigte sich ein breites Spektrum. Deutlich wurde dabei, dass qualitative häufig mit quantitativer Forschung kombiniert wird, jedoch weiterer Diskussionsbedarf gesehen wird, wie diese Methodenintegration optimal sowie systematisch begründet erfolgen kann und welchen eigenständigen Stellenwert qua­litative Forschung etwa für Prognosen und Unternehmensberatung hat. Insgesamt vermittelte die Tagung das Bild, dass die qualitative Marktforschung sich in einer dynamischen Entwicklungsphase befindet und nach wie vor viel ungenutztes Potenzial sowie für die Marktforschung als auch für die Kooperation mit sozialwissenschaftlich-akademischer qualitativer Forschung besteht. URN: urn:nbn:de:0114-fqs050356

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Autor/innen-Biografie

Thomas Kühn

Thomas KÜHN, Jahrgang 1971, Dr. phil., Dipl.-Psych., arbeitete zunächst von 1997-2001 als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 186 "Statuspassagen und Risikolagen im Lebensverlauf" an der Universität Bremen. Von 2001 bis 2003 war er bei TNS Emnid im Bereich der qualitativen Markt- und Meinungsforschung beschäftigt und übernahm Tätigkeiten als Projekt- und stellvertretender Abteilungsleiter. Seit Oktober 2003 leitet er als Feodor-Lynen-Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung in Zusammenarbeit mit einer brasilianischen Universität (UENF) ein sozialwissenschaftliches Forschungsprojekt in Rio de Janeiro. Arbeitsschwerpunkte: Qualitative Markt- und Sozialforschung, Biografie- und Lebenslaufforschung, Familien- und Berufsforschung, soziale Ungleichheitsforschung.

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Veröffentlicht

2005-09-30

Zitationsvorschlag

Kühn, T. (2005). Tagungsbericht: Qualitative Forschung: ein Nibelungenschatz, den es zu bergen gilt. BVM Conference: "Qualitative Marktforschung – State of the Art und Ausblick". Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 6(3). https://doi.org/10.17169/fqs-6.3.50