Risiko, Unsicherheit und lebensbedrohliches Trauma: Wie bewerten und handhaben Überlebende von Schlaganfällen ihr Leben?
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-7.1.53Schlagworte:
Schlaganfall, Schlaganfallgenesung, Risiko, Risikohandeln, Zeit, UnsicherheitAbstract
Der vorliegende Artikel untersucht, wie Überlebende von Schlaganfällen die Risiken und Unsicherheiten ihrer Situation einschätzen und handhaben. Die Untersuchung beruht auf Material aus 31 Interviews mit Schlaganfallüberlebenden (zwischen 38 und 89 Jahren) aus Ost-Kent in Großbritannien und zeigt die Erfahrungen mit Schlaganfällen und der nachfolgenden Gesundung auf. Die Überlebenden erlebten ihren Schlaganfall als völlig unerwartetes Ereignis. Er unterminierte ihre Gefühle ontologischer Sicherheit und förderte ein Bewusstsein der Angst hinsichtlich alltäglicher Lebenssituationen sowohl innerhalb wie außerhalb des eigenen Zuhauses. Es entstand das Bewusstsein für die Gefahr eines erneuten (potenziell tödlichen) Anfalls, der ihre soziale Stellung nachhaltig beschädigen könnte. Überlebende benutzten eine Reihe von Strategien, um mit solchen Unsicherheiten umzugehen. Sie verkürzten ihren Zeithorizont, indem sie weitreichende Pläne aufgaben oder sie nur in sehr vager und allgemeiner Weise erörterten. Sie konzentrierten sich auf die Gegenwart – "jeden Tag nehmen wie er kommt" – oder entwickelten Ziele für eine nahe Zukunft. Die Herausforderungen naher Ziele zielten auf die Wiederherstellung des sozialen Ansehens, wenn sie auch zuweilen die Möglichkeit schädlicher Folgen beinhalteten. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0601189Downloads
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