Der Kontext von Risikoentscheidungen: Macht das soziale Kapital einen Unterschied?

Autor/innen

  • Thilo Boeck De Montfort University
  • Jennie Fleming De Montfort University
  • Hazel Kemshall De Montfort University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-7.1.55

Schlagworte:

social capital, risk, navigation, young people

Abstract

Der traditionelle Risikoansatz in der Jugendforschung konzentrierte sich auf die Identifikation und Abwägung von Risikofaktoren in einem sogenannten Risiko-Präventions-Paradigma. Dieses Paradigma wurde nicht zuletzt wegen der mangelnden Berücksichtigung von kontextuellen und strukturellen Faktoren kritisiert. Dagegen beruht der vorliegende Artikel auf neuster empirischer Forschung, die kontextuelle und strukturelle Faktoren, insbesondere den Einfluss sozialen Kapitals, in den Vordergrund stellt. Zwei Hauptparadigmen strukturieren die Debatte über Jugend und Risiko: der "vernünftige Mensch", der rational und normativ richtig entscheiden würde und dabei Kosten und Nutzen ausbalanciert, und der "spielende Mensch", der selbst bei schlechten Erfolgschancen zu Aktivität bereit ist und dessen Entscheidungen oft als irrational beschrieben werden (ADAMS 1995; KEMSHALL 2003). Der Artikel greift auf empirische Analysen aus dem Projekt "Jugendliche, Soziales Kapital und die Aushandlung von Risiken" zurück, das in einem von dem Economic and Social Research Council finanzierten Netzwerk "Wege in die und aus der Kriminalität für Jugendliche" angesiedelt war. Wir argumentieren, dass das soziale Kapital die Fähigkeit der Jugendlichen, Risikoentscheidungen zu steuern, maßgeblich beeinflusst. Wir schließen mit Überlegungen dazu, welchen sozialen Kapitals es bedarf, damit Jugendliche mit den nötigen Ressourcen versorgt sind, um Risiken zu bewältigen und informierte Risikoentscheidungen zu treffen, oder kurz: was ein erfolgreiches Risikomanagement ausmacht. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0601170

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografien

Thilo Boeck, De Montfort University

Thilo BOECK is Senior Research fellow at the Centre for Social Action at De Montfort University. He is the researcher of the ESRC Project: "Young People, Social Capital and the Negotiation of Risk" in the ESRC network "Pathways into and out of Crime for Young People: Risk, Resilience and Diversity".

Jennie Fleming, De Montfort University

Jennie FLEMING is Principal Lecturer (Research) and Director of the Centre for Social Action at De Montfort University. She is co-Principal Investigator of the ESRC Project: "Young People, Social Capital and the Negotiation of Risk" in the ESRC network "Pathways into and out of Crime for Young People: Risk, Resilience and Diversity".

Hazel Kemshall, De Montfort University

Hazel KEMSHALL is Professor of Community and Criminal Justice at De Montfort University. She is co-Principal Investigator of the ESRC Project: "Young People, Social Capital and the Negotiation of Risk" in the ESRC network "Pathways into and out of Crime for Young People: Risk, Resilience and Diversity".

Veröffentlicht

2006-01-31

Zitationsvorschlag

Boeck, T., Fleming, J., & Kemshall, H. (2006). Der Kontext von Risikoentscheidungen: Macht das soziale Kapital einen Unterschied?. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 7(1). https://doi.org/10.17169/fqs-7.1.55

Ausgabe

Rubrik

Identität, Alltag und soziale Ungleichheit