Review: Klaus-Peter Köpping (2002). Shattering Frames: Transgressions and Transformations in Anthropological Discourse and Practice

Autor/innen

  • Lawrence J. Hammar Papua New Guinea Institute of Medical Research

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-5.3.575

Schlagworte:

Geschichte der Anthropologie, Phänomenologie, qualitative Forschung, teilnehmende Beobachtung

Abstract

Der vorliegende Text besteht aus einer Sammlung von Aufsätzen, die zwischen 1976 und 2000 erschienen sind. Einige der Texte wurden für die Publikation eingehend überarbeitet. Das weit gefächerte Interessensgebiet des Autors reicht von der Religionssoziologie über australische Aborigines, Phänomenologie, Riten und Japan bis hin zu Anthropologiegeschichte und Kritischer Theorie. KÖPPINGs Ziel ist es, "die Wandlungs- und Transformationsprozesse [zu verdeutlichen], die aus unterschiedlichsten kommunikativen Begegnungen resultieren" (S.13). Der Autor sieht das Werk des deutschen Ethnologen Adolf BASTIAN (1826-1905) als frühe Form der Feldforschung, die von der Arbeit Johann Gottfried HERDERs und Alexander von HUMBOLDTs inspiriert gewesen sei. Er kritisiert die postmoderne Vergesslichkeit, indem er den Arbeiten vernachlässigter französischer Theoretiker wie Michel LEIRIS und George BATAILLE zu ihrem Recht verhelfen will. KÖPPING bemerkt sowohl im Bereich der eigentlichen Forschung als auch auf dem Gebiet der Anthropologie eine kulturelle Voreingenommenheit und "Krisen der Repräsentation", die sich u.a. darin zeigen, dass die ethnografische Anthropologie paradoxerweise nur in einem konservativen Sinne transgressiv ist. Mit anderen Worten sind unsere Krisen nicht politisch, sondern intellektuell; die kulturelle Voreingenommenheit wird am ehesten am Schreibtisch wahrgenommen, nicht im Feld. Der Autor erinnert an unsere spielerischen Impulse und an die transgressive Natur des Lebens gegen Tod, Unglück und andere Widerfahrnisse. Er scheint Theorie und Feldforschung gleichermaßen voranbringen zu wollen, indem er weniger moralisch bewertet oder verurteilt, sondern vielmehr dazu ermutigt, unser Potenzial auszuschöpfen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0403251

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Autor/innen-Biografie

Lawrence J. Hammar, Papua New Guinea Institute of Medical Research

Lawrence J. HAMMAR is a Senior Research Fellow at the Papua New Guinea Institute of Medical Research in Goroka, Eastern Highlands Province, Papua New Guinea. He is a hyphenated, cultural-medical anthropologist who has longstanding interests in gender and sexuality, prostitution, HIV and AIDS, Melanesia, qualitative research, human rights, and critical theory. His publications range between medical humanities, ethnography, gender studies, public health, venereology, Pacific studies, medical experimentation and epidemiology.

Veröffentlicht

2004-09-30

Zitationsvorschlag

Hammar, L. J. (2004). Review: Klaus-Peter Köpping (2002). Shattering Frames: Transgressions and Transformations in Anthropological Discourse and Practice. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 5(3). https://doi.org/10.17169/fqs-5.3.575