Zwischen traditioneller und wissenschaftlicher Medizin: eine Forschungsstrategie zur Untersuchung der Behandlungswahl einer Gruppe mexikanischer Patient(inn)en mit emotionalen Störungen
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-5.2.605Schlagworte:
qualitative Gesundheitsforschung, soziale Konstruktion von Wirklichkeit, Behandlungssuche, emotional Störungen, MexikoAbstract
In diesem Beitrag soll gezeigt werden, wie – ausgehend von dem theoretischen Verständnis der sozialen Konstruktion von Wirklichkeit und von der Alltagssprache der Informant(inn)en – Wissen über behandlungsbezogene Auswahlstrategien rekonstruiert wurde, um die die Patient(inn)en sich mit dem Ziel der Wiederherstellung ihrer psychischen Gesundheit. bemühten. Einbezogen wurden die verbalisierten Begründungen von 13 Personen über deren Behandlungssuche. Nach Peter BERGER und Thomas LUCKMANN (1988) ist die Alltagssprache das effektivste Mittel, um Bedeutung/Sinn zu transportieren; sie bildet eine große Menge objektivierbarer Erfahrung und Bedeutungsgebung ab. Hiervon ausgehend erachten wir die Sprache, die Menschen nutzen, um über Gesundheit zu berichten, gleichzeitig als konstituierend für deren objektivierte gesundheitsbezogene Erfahrungen und als ein Mittel, um diese Erfahrungen auszudrücken. An diese theoretische Überlegung anschließend ging es methodologisch darum, gesprochene, partizipative Wissensformen zu rekonstruieren, weshalb ein qualitativer Forschungsansatz gewählt wurde. Zum Einsatz kamen insbesondere Verfahren nicht-teilnehmender Beobachtung, Feldtagebücher und teil-strukturierte Interviews. Sowohl die Interviewäußerungen als auch die Beobachtungen zeigten, dass es für die Befragten unproblematisch war, unterschiedliche medizinische Systeme (traditionelle und wissenschaftliche) bzw. Angebote aus diesen zu kombinieren. Wesentlich für die Behandlungswahl waren u.a. die jeweiligen finanziellen Ressourcen, logistische Erwägungen, zurückliegende Erfahrungen mit verschiedenen Systemen, eher anekdotische Informationen über die dort zu erwartenden Behandlungsergebnisse sowie die jeweils verfügbaren sozialen Netzwerke. URN: urn:nbn:de:0114-fqs040229Downloads
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2004-05-31
Zitationsvorschlag
Berenzon Gorn, S., & Ito Sugiyama, E. (2004). Zwischen traditioneller und wissenschaftlicher Medizin: eine Forschungsstrategie zur Untersuchung der Behandlungswahl einer Gruppe mexikanischer Patient(inn)en mit emotionalen Störungen. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 5(2). https://doi.org/10.17169/fqs-5.2.605
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Copyright (c) 2004 Shoshana Berenzon Gorn, Emily Ito Sugiyama
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