Review: Tarek Badawia (2002). "Der dritte Stuhl" – Eine Grounded-Theory-Studie zum kreativen Umgang bildungserfolgreicher Immigrantenjugendlicher mit kultureller Differenz
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-5.1.642Schlagworte:
Migration, Identität, kulturelle Differenz, Interkulturelle Pädagogik, Grounded Theory, Fokussiertes InterviewAbstract
Tarek BADAWIA beschreibt in seiner Dissertation, wie sich unter bildungserfolgreichen Immigrantenjugendlichen in Deutschland eine neue bikulturelle Identität durch den Umgang mit zwei Kulturen ergibt. Auf der Grundlage fokussierter und problemzentrierter Interviews generiert er die Theorie des "Dritten Stuhls", den sich die befragten Jugendlichen aus ihren beiden Identitäten "zimmern". Dieses Bild verdeutlicht, dass eine Synthese beider Kulturen durch die aktive Eigenleistung der Individuen möglich ist und es keineswegs zu kultureller Zerrissenheit oder einem "Zwischen-den-Stühlen-Sitzen" kommen muss. Mit dieser Sichtweise folgt BADAWIA dem Perspektivwechsel, der seit den 90ger Jahren die interkulturell akzentuierte pädagogische Forschung prägt. Neu ist in BADAWIAs Studie allerdings, dass er die betroffenen Jugendlichen selbst zu Wort kommen lässt und in seiner Analyse insbesondere deren kreative Eigenleistung in den Vordergrund stellt. Trotz einer an einigen Stellen (vor allem für den ungeübten Leser) schwer zu kodierenden "Wissenschaftssprache" ist die Studie von BADAWIA lesenswert, da sie authentische Einblicke in die Lebenswelt jugendlicher Migranten eröffnet. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0401115Downloads
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Veröffentlicht
2004-01-31
Zitationsvorschlag
Koch, K. (2004). Review: Tarek Badawia (2002). "Der dritte Stuhl" – Eine Grounded-Theory-Studie zum kreativen Umgang bildungserfolgreicher Immigrantenjugendlicher mit kultureller Differenz. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 5(1). https://doi.org/10.17169/fqs-5.1.642
Ausgabe
Rubrik
Körper – Kultur – Identität
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Copyright (c) 2004 Katja Koch
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