Die Beurteilung des Risikoverhaltens Dritter
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-7.1.66Schlagworte:
Risikopräferenzen, Egozentrismus, Selbstverstärkung, stellvertretendes Entscheiden, soziales UrteilenAbstract
Personen urteilen oft über die Risikopräferenzen von anderen: Ärzte urteilen über ihre Patienten, Anwälte über ihre Klienten, Finanzmanager über ihre Investoren, Eltern über ihre Kinder und Helfer über die auf sie Angewiesenen. Wie kommen diese Urteile zustande? In welchem Verhältnis stehen die Urteile zu den eigenen Risikopräferenzen? Forschung in anderen Bereichen sozialen Urteilens hat gezeigt, dass Personen "egozentrisch" sind: Sie urteilen über andere in der selben Weise, wie sie über sich selbst urteilen. Für den Bereich finanziellen Risikohandelns fanden HSEE und WEBER (1997) diese Form von "Egozentrismus", wenn die Urteilenden glaubten, sich in den Anderen hineinversetzen zu können. War dies nicht der Fall, unterstellten sie, die anderen seien wenig risikofreudig bzw. risikovermeidend. Unsere Forschung zu den Bereichen Freizeit, Drogenkonsum, Öffentliche Verkehrsmittel und Beruf replizieren die Ergebnisse von HSEE und WEBER nur für Bereiche risikovermeidenden Verhaltens, nicht jedoch für risikofreundliches Verhalten. Wir diskutieren die Gründe für Risiko vermeidendes Handeln und identifizieren eine Reihe von Faktoren, die das Ausmaß von Unterschieden zwischen Selbst- und Fremdbeurteilungen der Risikoakzeptanz beeinflussen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0601266Downloads
Keine Nutzungsdaten vorhanden.
Downloads
Veröffentlicht
2006-01-31
Zitationsvorschlag
Harvey, N., Twyman, M., & Harries, C. (2006). Die Beurteilung des Risikoverhaltens Dritter. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 7(1). https://doi.org/10.17169/fqs-7.1.66
Ausgabe
Rubrik
Risiko als Theorie-Gegenstand
Lizenz
Copyright (c) 2006 Nigel Harvey, Matt Twyman, Clare Harries
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.