Mediatisierte Paarkommunikation: Ansätze zur theoretischen Modellierung und erste qualitative Befunde

Autor/innen

  • Nicola Döring TU Ilmenau
  • Christine Dietmar TU Ilmenau

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-4.3.676

Schlagworte:

Paarbeziehung, interpersonale Kommunikation, Mobilkommunikation, Theorie der interpersonalen Medienwahl, Austauschtheorie, Bindungstheorie, qualitative Inhaltsanalyse, Leitfadeninterview

Abstract

Ein wachsender Anteil der Kommunikation in Paarbeziehungen verläuft über technische Medien wie beispielsweise das Festnetztelefon, das Mobiltelefon oder den Internet-Computer. Anhand von mündlichen Leitfadeninterviews mit N=10 Personen (5 Paaren) wurde auf der Grundlage von drei theoretischen Ansätzen untersucht, wie sich Telekommunikationsmedien in den Paaralltag einfügen: 1. Auf der Basis der Theorie der interpersonalen Medienwahl wurden die Mediennutzungsprofile der Paare herausgearbeitet. 2. Anhand der Austauschtheorie wurde betrachtet, inwieweit Paare ihre Medienbotschaften (z.B. Briefe, E-Mails, SMS) als ausgetauschte Ressourcen betrachten und bewusst im Sinne von Equity bilanzieren. 3. Die Bindungstheorie wurde herangezogen, um zu ergründen, wie sich unterschiedliche Bindungsstile im Mediennutzungsverhalten niederschlagen und welche Rolle Telekommunikationsmedien in Bindungssituationen (d.h. bei situationsspezifischer Suche nach Unterstützung des Partners) spielen. Die mittels qualitativer Inhaltsanalyse gewonnenen Ergebnisse zeigen die Vielfalt der paarspezifischen Aneignungsformen von Kommunikationsmedien auf. Die Studie belegt, dass die befragten Paare Medienbotschaften als emotionale Resourcen behandeln und dass sie Bindungssituationen insbesondere mit Mobilkommunikationsmedien erfolgreich bewältigen können. Andererseits zeigte sich, dass Telekommunikationsmedien neue Kommunikationsprobleme erzeugen. Weitere Forschung ist notwendig, um besser zu verstehen, wie Telekommunikationmedien in Paarbeziehungen eingebettet sind und wie sie die Paarkommunikation verändern. URN: urn:nbn:de:0114-fqs030320

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Autor/innen-Biografien

Nicola Döring, TU Ilmenau

Nicola DÖRING, Dr. phil., Dipl.-Psych., arbeitet als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft (IfMK) der TU Ilmenau. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören soziale Aspekte der technisch mediatisierten Kommunikation, insbesondere der Online- und Mobil-Kommunikation. Nicola DÖRING hat in FQS bereits in einer Sammelrezension "Soziale Netzwerke und Internet-Spielewelten" und "Soziale Identifikation mit virtuellen Gemeinschaften" (http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/3-01/3-01review-doering-d.htm) besprochen, sowie "Geschlechterforschung und qualitative Methoden" (http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/3-01/3-01review-doering2-d.htm) und "Technogene Nähe" (http://www.qualitative-research.net/fqs-texte/2-02/2-02review-doering-d.htm).

Christine Dietmar, TU Ilmenau

Christine DIETMAR, Dipl.-Medienwiss., ist Doktorandin am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft (IfMK) der TU Ilmenau und Stipendiatin der Thüringer Landesgraduiertenförderung. In ihrer Dissertation untersucht sie technisch mediatisierte Kommunikation in Paarbeziehung.

Veröffentlicht

2003-09-30

Zitationsvorschlag

Döring, N., & Dietmar, C. (2003). Mediatisierte Paarkommunikation: Ansätze zur theoretischen Modellierung und erste qualitative Befunde. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 4(3). https://doi.org/10.17169/fqs-4.3.676

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