Tagungsbericht: Perspektiven – Positionierungen – Methoden. Die Kulturwissenschaften und ihre Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen der Arbeitswelt

Autor/innen

  • Manfred Seifert Universität Passau

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-4.3.695

Schlagworte:

Aktionsforschung, Arbeitskommunikation, Arbeitskultur, Arbeitswelt, IT-Branche, Lebenswelt, Wissensmanagement, Feldforschung, multi-sited ethnography

Abstract

Von 26. bis 28. September 2002 fand am Volkskundlichen Seminar der Universität Bonn eine Interdisziplinäre Fachtagung zum Thema "Neue Medien und Arbeitswelt. Translokale Arbeits- und Organisationsformen als Herausforderung für die ethnographische Praxis" statt. Ihre Durchführung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Kommission Arbeitskulturen in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde. Im Mittelpunkt der Tagung standen die neuartigen strukturellen Herausforderungen, die durch die Implementierung der modernen Informations- und Kommunikationstechniken einerseits, aber auch durch innovative Managementstrategien andererseits auf die institutionelle und organisatorische Gestaltung der Arbeitsverhältnisse einwirken. Hierbei standen die Auswirkungen auf die raumzeitlichen Komponenten des Arbeitslebens sowie die Organisation des betrieblichen Wissens im Vordergrund. Von besonderem Interesse waren hierbei u.a. die Folgen für die arbeitenden Subjekte: Welche Rückwirkungen auf die persönlichen Lebensverhältnisse sind zu diagnostizieren? Und in welcher Weise beeinflussen die Arbeitenden selbst über ihre lebensweltlichen Orientierungen die neuen Arbeitsverhältnisse mit? Den Möglichkeiten und Problemen einer aktiven wissenschaftlichen Mitwirkung an unternehmerischen Entscheidungsprozessen im Stil der Aktionsforschung bzw. über Trainingsangebote für Mitarbeiter wandte sich ein eigener Teil der Tagung zu. Die Tagung suchte und fand den interdisziplinären Dialog zu diesen Themen. Ebenso gelang der Gedankenaustausch mit den Praktikern aus diesem Berufsmilieu. Inhaltlich traten im Verlauf dieser Tagung folgende Gesichtspunkte in den Vordergrund: Erstens wurde die hohe Bedeutung der informellen Kommunikation und der soziokulturellen Rahmungen beim virtuellen Wissensaustausch mehrfach dargelegt. Zweitens verdeutlichten einige Referate den Einfluss lokaler bzw. regionaler Spezifika und traditioneller Orientierungen. Drittens konnte die umfassende Ausstrahlung biographischer und lebensweltlicher Prägungen auf die persönliche Konzeption des Arbeitsverhältnisses sichtbar gemacht werden. Besonders instruktiv erwies sich der Vergleich der verschiedenen methodischen Ansätze der vorgestellten Studien und Projekte. Hier waren vor allem der Umgang mit den Feldforschungsmethoden der Befragung und der Beobachtung sowie die fallweise aufwändige Einbindung der Forschenden in das Untersuchungsfeld aufschlussreich und anregend. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0303314

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Autor/innen-Biografie

Manfred Seifert, Universität Passau

Manfred SEIFERT, geb. 1961, ist Kulturwissenschaftler an der Universität Passau (Privatdozent für Volkskunde/Europäische Ethnologie). Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen: Nationalsozialistische Kulturpolitik, Fragen der Kulturvermittlung, Prozesse kultureller Globalisierung sowie der alltagskulturelle Umgang mit Technik.

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Veröffentlicht

2003-09-30

Zitationsvorschlag

Seifert, M. (2003). Tagungsbericht: Perspektiven – Positionierungen – Methoden. Die Kulturwissenschaften und ihre Auseinandersetzung mit aktuellen Entwicklungen der Arbeitswelt. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 4(3). https://doi.org/10.17169/fqs-4.3.695