Wenn "wir selbst" zu unserem Forschungsfeld werden

Autor/innen

  • Gert Dressel IFF Wien
  • Nikola Langreiter Universität Wien

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.700

Schlagworte:

Reflexivität, Historische Anthropologie, Kulturwissenschaften, Wissenschaftsforschung, Biografieforschung, Erfahrung, Intervention

Abstract

In unserem aktuellen Forschungsprojekt versuchen wir eine Kulturwissenschaft der Kulturwissenschaften, wenden dabei kulturwissenschaftliche Instrumentarien auf Kulturwissenschaften an und machen uns gewissermaßen selbst zum Forschungsfeld. Da kann jede Menge passieren – einiges davon sprechen wir hier an. Und wir möchten für uns (bislang) wesentliche Erkenntnisse der Arbeit in diesem spezifischen Forschungszusammenhang zur Diskussion stellen: Der Umgang mit biographischem Material ist prinzipiell heikel, man hat es mit Menschen zu tun, Beziehungen entstehen. Weder der gesellschaftliche Status der beforschten Personen noch Nähen oder Distanzen unterschiedlicher Art können für das Maß an Verantwortungsgefühl dabei ausschlaggebend sein. Auf der Repräsentationsebene bedeutet das, Produkte zu erzeugen, die für alle Beteiligten, also auch für die Beforschten, zumutbar sind. Wissenschaft ist also Interaktion – dieses Postulat impliziert für uns weiter, nicht Wissenschaftsforschung für Wissenschaftsforschung betreiben zu wollen, wenngleich wir uns in diese Diskurse einklinken (möchten). Wichtig ist uns, Wissenschaftsforschung in unseren wissenschaftlichen Alltag einfließen zu lassen, sie umzusetzen – z.B. in Teamarbeit, in Lehrveranstaltungen, in Wissenschaftsorganisation und -kommunikation. Diese Interaktionen wiederum wirken auf das Forschungsprojekt zurück – sie lenken unsere Aufmerksamkeit auf bestimmte Themen, verweisen uns auf Relevanzen und Gewichtungen, machen uns sensibel für Tabus. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0302276

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Autor/innen-Biografien

Gert Dressel, IFF Wien

Gert DRESSEL, geb. 1964, Historiker, "ehrenamtlich" Leiter des Arbeitsbereichs Historische Anthropologie am Interuniversitären Institut für Interdisziplinäre Forschung und Forschung (IFF) in Wien. Bis Februar 2003 über das Forschungsprojekt Reflexive Historische Anthropologie ganztags angestellt.

Nikola Langreiter, Universität Wien

Nikola LANGREITER, geb. 1970, Studium der Volkskunde/Europäischen Ethnologie und Publizistik/Kommunikationswissenschaft, arbeitet überwiegend freiberuflich, unter anderem im Arbeitsbereich Historische Anthropologie des IFF Wien. Zur Zeit und bis Februar 2003 über das Forschungsprojekt Reflexive Historische Anthropologie fix angestellt und somit in einem geregelten Arbeitsverhältnis.

Veröffentlicht

2003-05-31

Zitationsvorschlag

Dressel, G., & Langreiter, N. (2003). Wenn "wir selbst" zu unserem Forschungsfeld werden. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 4(2). https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.700