Schreiben des Übergangs/Schreiben als Übergang: Reflexionen zu einer narrativen Dissertation

Autor/innen

  • Chaim Noy Hebrew University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.712

Schlagworte:

Erzählung, Identität, Autoethnografie, Übergangsritual, Schreiben, Dissertation, modern, postmodern

Abstract

In diesem Beitrag setze ich mich empirisch und theoretisch mit Erfahrungen auseinander, die ich im Verlauf des Schreibens meiner Doktorarbeit mittels narrativer Methodologien gesammelt habe. Dabei konzentriere ich mich auf Spannungen, die kennzeichnend sind für das akademische Schreiben im Kontext qualitativer Forschung, Spannungen, denen ich im Verlauf des Arbeitens immer wieder ausgesetzt war und mit denen ich gerungen habe. Durch das Schreiben einer auch theoretisch inspirierten Autoethnographie reflektiere ich auf den Raum zwischen Expose und Dissertation, und damit auf die Initiationsreise eines Novizen durch einen konstruierten, in Entstehung befindlichen narrativen Raum, und auf die Beziehung zwischen den Erzählungen über Identität und Veränderung der Rucksacktouristen, die ich untersuchte, und mir selbst. Indem ich dies tue, problematisiere ich zugleich einen Teil des akademischen Übergangsrituals, nämlich das Verfassen einer modernen Dissertation in Zeiten postmodernen Forschens und Schreibens. Meine Auseinandersetzung mit dieser Thematik ist durch die Erfahrung der Reise inspiriert, eine Reise zwischen den berichteten Reiseerfahrungen der von mir Interviewten und meinen eigenen (während des Dissertationschreibens); zwischen "Feld" und "Schreibtisch", zwischen dem positivistischen und dem interpretivativen Paradigma, zwischen dem Expose und der schließlichen Dissertation, zwischen väterlichen und mütterlichen Quellen des Schreibens, und zwischen wissenschaftlichem und literarischem Schreiben. Der Artikel will einen Beitrag zur Erforschung von Subjektivität und Reflexivität innerhalb des wachsenden qualitativen Paradigmas leisten, zur Erforschung von Übergangsritualen in Gemeinschaften und Institutionen, und es geht mir schließlich um die Frage, ob Erzählung das postmoderne, überwältigte und gebrochene Selbst bewahren kann. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0302392

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Autor/innen-Biografie

Chaim Noy, Hebrew University

I graduated from the Department of Psychology at the Hebrew University of Jerusalem, Israel (2002), and was on a Rothschild Postdoctoral Fellowship in the United States (the Department of Psychology, Swarthmore College, and at the Center for Folklore and Ethnography, University of Pennsylvania). I am currently a M. Ginsberg Postdoctoral Fellow, at the Department of Sociology and Anthropology, Hebrew University, Jerusalem. My interests include qualitative and narrative modes of inquiry, combined with research of everyday experience, identity, tourism, and theories of social embodiment, particularly in the context of Israeli society.

Veröffentlicht

2003-05-31

Zitationsvorschlag

Noy, C. (2003). Schreiben des Übergangs/Schreiben als Übergang: Reflexionen zu einer narrativen Dissertation. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 4(2). https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.712