Review Essay: In der Geisterbahn kollektiver Identität. Lutz Niethammers Kritik einer Begriffskonjunktur

Autor/innen

  • Dietmar Rost Kulturwissenschaftliches Institut Essen

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.734

Schlagworte:

kollektive Identität, personale Identität, Theorie, Begriffsgeschichte, Identitätspolitik, Interdisziplinarität

Abstract

NIETHAMMER bietet einen umfassenden, äußerst kritischen, vielseitigen und anregenden Blick auf die Erfolgsgeschichte des Identitätsbegriffes. Zunächst zeigt er im Werk herausragender Intellektueller der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts frühe Spuren des Begriffes. Da es seinerzeit bereits um kollektive Identität ging, bestreitet NIETHAMMER die Ansicht, kollektive Identität sei nach dem Zweiten Weltkrieg aus personaler Identität abgeleitet worden. Schon in diesen frühen Varianten betrachtet er den Begriff als ein in höchst unterschiedlichen Zusammenhängen verwendetes, konnotationsreiches "Plastikwort", das mehr verhülle als begreife. Aus diesem Grunde formuliert NIETHAMMER, auch in seiner anschließenden Skizze zu Phasen der neueren Konjunktur kollektiver Identität, eine scharfe Kritik und Ablehnung des Begriffes, die allerdings zum Teil überzogen ist und nicht vollständig auf alle dargestellten Variationen des Begriffes zutrifft. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0302476

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Autor/innen-Biografie

Dietmar Rost, Kulturwissenschaftliches Institut Essen

Dietmar ROST ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Allgemeine Soziologie der Universität Potsdam im von der Volkswagen-Stiftung geförderten Forschungsprojekt "Neue regionale Identitäten und strategischer Essentialismus". Zuvor qualitative Forschung zur Konstruktion, lokaler, regionaler und nationaler Identitäten in Sardinien.

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Veröffentlicht

2003-05-31

Zitationsvorschlag

Rost, D. (2003). Review Essay: In der Geisterbahn kollektiver Identität. Lutz Niethammers Kritik einer Begriffskonjunktur. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 4(2). https://doi.org/10.17169/fqs-4.2.734