Zum Problem der Verwendung von Forschungserkenntnissen – dargestellt am Beispiel einer Studie zum weiblichen Kunstturnen in Deutschland

Autor/innen

  • Peter Frei Friedrich Schiller Universität Jena
  • Ilka Lüsebrink Deutsche Sporthochschule Köln

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-4.1.746

Schlagworte:

Wissensverwendung, weibliches Kunstturnen, Sportpädagogik, Kinder- und Jugendhochleistungssport, Kommunikation

Abstract

Der Erfolg qualitativer Sozialforschung steht und fällt häufig mit der Chance, z.B. im Falle der Untersuchung lebensweltlicher Kontexte, möglichst authentische Daten erheben zu können. Daten also, die "dicht" an den Einstellungen und Perspektiven der Akteure, die in diesen Kontexten handeln, "dran sind". Mit Offenheit und Kommunikation sind jene zentralen Prämissen benannt, die es zu beachten gilt, gerade dann, wenn das zu untersuchende Feld weitgehend unerforscht und fremd ist. Mit ihnen verändert sich im Verlaufe eines längeren Forschungsprozesses häufig das Verhältnis von Forschenden und zu Erforschenden dergestalt, dass die einen zunehmend aus einer vormals deskriptiven Haltung Angebote für die Betreffenden formulieren (wollen) und die anderen ihre Skepsis gegenüber Forschenden aufgeben und derartige Angebote (z.B. in Form von Beratungsleistungen) auch erwarten oder erhoffen. An diesen Stellen wird ein spezifisches Problem von Forschung virulent: Denn was hier nach gleichen Intentionen aussieht, könnte disparater kaum sein. Das, was Forschende produzieren, ist ein Wissen über ein Untersuchungsfeld und über die darin Handelnden, aus dem sich praktische Konsequenzen nicht einfach ableiten lassen. Bei dem Versuch der zu Erforschenden, dennoch derartige Ableitungen ausfindig zu machen, kommt es beinahe unweigerlich zu Verzerrungen der entsprechenden Forschungsergebnisse. Diese grundsätzliche Problematik der Verwendung von wissenschaftlichen Ergebnissen wird am Beispiel einer qualitativen Studie zum weiblichen Kunstturnen diskutiert. URN: urn:nbn:de:0114-fqs030140

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografien

Peter Frei, Friedrich Schiller Universität Jena

Peter FREI (geb. 1963): Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Sportpädagogik/-didaktik der Friedrich-Schiller Universität Jena. Arbeitsschwerpunkte: Schulsportforschung, Kinder- und Jugendhochleistungssport. Im Mittelpunkt stehen Fragen zum kommunikativen Handeln in diesen Kontexten. In method(olog)ischer Hinsicht: Ausrichtung an Qualitativer Sozialforschung

Ilka Lüsebrink, Deutsche Sporthochschule Köln

Dr. Ilka LÜSEBRINK (geb. 1965): Studium Mathematik und Sport in Köln; seit 1992 Mitarbeiterin am Pädagogischen Seminar der Deutschen Sporthochschule Köln; zur Zeit wissenschaftliche Assistentin; Forschungsthemen: Kinder- und Jugendhochleistungssport; Pädagogische Professionalität; Fallarbeit in der SportlehrerInnenausbildung

Veröffentlicht

2003-01-31

Zitationsvorschlag

Frei, P., & Lüsebrink, I. (2003). Zum Problem der Verwendung von Forschungserkenntnissen – dargestellt am Beispiel einer Studie zum weiblichen Kunstturnen in Deutschland. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 4(1). https://doi.org/10.17169/fqs-4.1.746