Sammelbesprechung: Körpererleben im Spannungsfeld von leiblicher Erfahrung, therapeutischer Praxis und kulturellem Kontext
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-3.4.809Schlagworte:
Körper, Psychologie, Psychotherapie, KulturgeschichteAbstract
In der psychopathologischen Literatur fanden in den vergangenen Jahrzehnten "frühe" Störungen verstärkte Aufmerksamkeit. Die Patienten, denen ihre seelischen Konflikte nicht bewusst zugänglich sind, neigen dazu, ihr Leid körperlich "auszuagieren". Auch kulturelle Praktiken wie der Fitness- und Schlankheitskult, Tätowierungen, Piercings oder die Schönheitschirurgie werden in dieser Weise gedeutet. Im Spannungsfeld von psychologischen und kulturhistorischen Erklärungsversuchen erscheint der Körper dabei als "Prozess" – Queer-Identitätspolitik, Schönheitschirurgie und künstlerische Ausdrucksformen wie der Tanz lassen sich als "konkrete Praxen" im Sinne eines "Embodiment" verstehen, durch welches Subjekte versuchen, "zu sich selbst zu kommen". Auch die Psychotherapie scheint sich in dieses Muster einzufügen: Weg von einem unbewussten körperlichen Ausdruck, dem Symptom, sollen die Klienten im Dialog mit den Therapeuten zu einem neuen Narrativ darüber, "was sie sind", und zu neuen körperlichen Ausdrucksformen gelangen. Die Zusammenstellung der einzelnen Beiträge in den zu besprechenden Bänden wirkt thematisch etwas sprunghaft, eine Synthese ihrer Inhalte bleibt dem Leser überlassen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0204392Downloads
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Veröffentlicht
2002-11-30
Zitationsvorschlag
Walter, T. (2002). Sammelbesprechung: Körpererleben im Spannungsfeld von leiblicher Erfahrung, therapeutischer Praxis und kulturellem Kontext. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 3(4). https://doi.org/10.17169/fqs-3.4.809
Ausgabe
Rubrik
Körper – Kultur – Identität
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