Möglichkeitsräume: Leibgebundenheit und ganzheitliches Handeln als qualitativ-sozialwissenschaftlicher Forschungsansatz
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-3.3.827Schlagworte:
Erfahrung, Leibgebundenheit der Wahrnehmung, ganzheitliches Handeln, Bewusstsein, Ethik, Sprache, Möglichkeit, Pädagogik, performative Forschung, Ko-EmergenzAbstract
In diesem gemeinschaftlich verfassten Artikel werden Reflexivität und Subjektivität in der qualitativen Forschung aus einer Perspektive bzw. mittels eines Ansatzes untersucht, der die individuelle Ausdrucksfähigkeit und die Leibgebundenheit der Wahrnehmung hervorhebt. Inspiriert von MERLEAU-PONTY's (1962) Konzept der Leibgebundenheit der Wahrnehmung setzt der hier vorgestellte Ansatz voraus, dass Wissen sich aus gemeinschaftlich ausgeführten Handlungen entwickelt. Die Autor(inn)en bemühen sich aufzuzeigen, wie die Betrachtung des Handelns von Individuen durch die konsequente Berücksichtigung von Ausdrucksfähigkeit/ Körperlichkeit ein Bewusstsein für den Gegenstand erzeugen kann, das nicht nur an einzelne Ereignisse oder Konzepte gebunden ist. Stattdessen wird ein Loslösen im Sinne eines Neubegründens von Zusammenhängen mit Blick auf die Integration in ganzheitliche Sichtweisen möglich. Den eingangs skizzierten Überlegungen folgend werden Wissen und Lernen im dynamischen Raum gemeinschaftlicher Erfahrung verortet. Daraus ergeben sich für Forscher(innen) neue Möglichkeiten der Wahrnehmung, Interpretation, Forschung und Interaktion: nicht das bloße Operieren in Forschungskontexten, sondern die aktive Teilnahme der Forschenden in der Kultur, in der sie Forschung betreiben, steht im Zentrum dieser Betrachtungen von Subjektivität und Reflexivität. Hohe Bedeutung kommt damit auch der Frage der Ethik von Forschung zu, d.h. Forschung wird als ein Prozess verstanden, der fortlaufend ethische Reflektionen aller Beteiligten erforderlich macht. Die so verstandene gemeinschaftlich konstruierte Komplexität von Erfahrungswelten versuchen die Autor(inn)en an Forschungsbeispielen aus den Bereichen der Erlebnis- und Theaterpädagogik sowie des Zweitsprachenlernens zu veranschaulichen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0203145Downloads
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Veröffentlicht
2002-09-30
Zitationsvorschlag
Haskell, J., Linds, W., & Ippolito, J. (2002). Möglichkeitsräume: Leibgebundenheit und ganzheitliches Handeln als qualitativ-sozialwissenschaftlicher Forschungsansatz. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 3(3). https://doi.org/10.17169/fqs-3.3.827
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Copyright (c) 2002 Johnna Haskell, Warren Linds, John Ippolito
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