"Signing for Reflexivity": Konstruktivistische Rhetorik und ihre reflexive Kritik in der Wissenschafts- und Technikforschung

Autor/innen

  • Tarja Knuuttila University of Helsinki

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-3.3.828

Schlagworte:

Reflexivität, Wissenschafts- und Technikforschung, Repräsentation, Konstruktivismus, Relativismus

Abstract

In meinem Beitrag versuche ich zu zeigen, dass das Konstrukt der Reflexivität nicht – wie meist üblich – auf die Beziehung zwischen wissenschaftlichem Schreiben und untersuchter Wirklichkeit angewendet werden sollte. Hierzu diskutiere ich die Diskussion von "Reflexivität" im Rahmen der Wissenschafts- und Technikforschung. Reflexiven Positionen in diesem Feld zufolge haben relativistische und konstruktivistische Ansätze in der Wissenschafts- und Technikforschung das eigene Anliegen unterminiert, indem sie behaupteten, jedes Wissen sei situiert und sozial konstruiert. Hiervon ausgehend wurden neue Formen wissenschaftlichen Schreibens vorgeschlagen, die den konstruktiven Charakter wissenschaftlicher Texte nachvollziehbar machen sollen. Mir scheint, dass dieses Programm des "Inskribierens von Reflexivität" semiotisch irreführend war, was zum Scheitern dieser Vorhaben beigetragen hat. Zugleich halte ich das zentrale reflexive Argument, dass es schlicht paradox ist, allgemeingültige Aussagen über den lokalen und zufälligen "Charakter" von Wissen machen zu wollen, für vernünftig, und es sollte in einer künftigen konstruktivistischen Rhetorik mehr als bisher beachtet werden. Im zweiten Teil meines Beitrages folgen ausgehend vom Beispiel der Wissenschaft- und Technikforschung einige allgemeinere methodologische Überlegungen. Dabei sind für mich insbesondere die performativen Aspekte des Zuschreibens von methodologischen Neuerungen von Interesse und ich thematisiere, wie sinnvoll es ist, überhaupt von "reflexiven Methodologien" zu sprechen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0203152

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Autor/innen-Biografie

Tarja Knuuttila, University of Helsinki

Tarja KNUUTTILA (MBA and Master of Social Sciences) is a PhD candidate at the University of Helsinki doing her PhD thesis in the Department of Philosophy about models and scientific representation. Her epistemologically oriented work on the question of the relation between reality and representation draws insights from science and technology studies, semiotics and activity theory. She is currently working as a researcher in the Center for Activity Theory and Developmental Work Research in an interdisciplinary research group studying research work and technological innovations.

Veröffentlicht

2002-09-30

Zitationsvorschlag

Knuuttila, T. (2002). "Signing for Reflexivity": Konstruktivistische Rhetorik und ihre reflexive Kritik in der Wissenschafts- und Technikforschung. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 3(3). https://doi.org/10.17169/fqs-3.3.828