Informations- und Kommunikationstechnologien und der Forschungsprozess: Zur Kompatibilität von Technologien und qualitativer Datenanalyse

Autor/innen

  • Kathryn A. Roberts Edge Hill College of Higher Education
  • Richard W. Wilson Sheffield University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-3.2.862

Schlagworte:

qualitative Datenanalyse, Informations- und Kommunikationstechnologie, interpretative Aufgaben, mechanische Aufgaben, Phänomenologie, Wissenschaftsphilosophie, Methodologie

Abstract

Dieser Beitrag beschäftigt sich mit dem Charakter qualitativer Daten und mit der hiermit einhergehenden, teilweise schwierigen Beziehung zu computergestützten Analyseverfahren. Qualitative Forschung – dies bedeutet reichhaltige und voluminöse Datensammlungen, die helfen sollen, Alltagserfahrung und komplexe sozial Interaktionen zu erfassen und nachzuvollziehen. Die Analyse solcher Daten ist umfangreich und zeitraubend, und darüber hinaus fehlt meist eine spezifische Anleitung, wie diese Analyse zu bewältigen ist. Die Autoren zeigen, dass die Philosophie, die den Informations- und Kommunikationstechnologien (IUK) unterliegt, mit der Logik qualitativer Forschung nur teilweise kompatibel ist. IUK-Technologien basieren sehr weitgehend auf logischen, objektivierbaren und quantifizierbaren Strategien, während qualitative Forschung eher subjektive, interpretative Orientierungen benötigt und sich um den Nachvollzug/das Verstehen von Sinn bemüht. Deshalb ist die Bedeutung von Computern bzw. von Computersoftware für die qualitative Datenanalyse notwendig begrenzt: Ganz sicher können einige eher mechanische Aufgaben qualitativer Analyse – also z.B. das Organisieren, Speichern und Abrufen von Daten – mit IUK-Technologien effektiver und systematischer bewältigt werden als manuell. Die kreativen und interpretativen Phasen der Datenanalyse bedürfen jedoch menschlicher Reflexion und menschlicher Verstehensleistungen, die schwerlich durch IUK-Technologien ersetzt werden können. In dem Beitrag werden auch konkreter Anwendungsmöglichkeiten von NVivo besprochen, insbesondere für Such- und Kodierprozesse, aber auch zur Unterstützung der Theorieentwicklung und für explorative Aufgaben. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0202234

Downloads

Keine Nutzungsdaten vorhanden.

Autor/innen-Biografien

Kathryn A. Roberts, Edge Hill College of Higher Education

Dr. Kathryn ROBERTS gained her first degree from York University in Social Policy and Administration. Her PhD is from Lancaster University. She has been working on health services research and evaluation for the past eight years. Her particular interests are in qualitative research approaches and developments in this area. She also teaches on Evidence Based Practice and degree courses to health and social care professionals.

Richard W. Wilson, Sheffield University

Richard WILSON is a Research Fellow employed by the Trent Institute of Health Services Research and based in the School of Health and Related Research at Sheffield University. Originally from a nursing background he has been working in health research since 1995. He is interested in the philosophy and sociology of science and its application to developments in health and social research.

Veröffentlicht

2002-05-31

Zitationsvorschlag

Roberts, K. A., & Wilson, R. W. (2002). Informations- und Kommunikationstechnologien und der Forschungsprozess: Zur Kompatibilität von Technologien und qualitativer Datenanalyse. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 3(2). https://doi.org/10.17169/fqs-3.2.862