Editorial Note: "Performative" Buchbesprechungen

Abstract

Mit der Entwicklung des Internet sind neue Herausforderungen für den Transfer von Wissen verbunden, da Wissen kontextuell und dialogisch generiert werden kann – als ausgehandeltes diskursives Konstrukt der an diesem Prozess beteiligten Personen. In diesem Editorial beschäftige ich mich mit auto-ethnographischem, "performativen" und kritischen Buchbesprechungen und deren Potenz hin zu einer eher dialogischen Exploration sich entwickelnden Wissens, das durch Buchbesprechungen – verstanden als soziale Diskurse – freigelegt werden kann. Buchbesprechungen sind in meinem Verständnis mehrstimmige Versuche des Umgangs mit kulturellen/relationalen/linguistischen Wirklichkeiten. Hieraus folgt, ein narratives Verständnis des Berichtens/Besprechens von Literatur zu ermutigen, das den Autoren und Autorinnen erlaubt, die eigene Bezogenheit während des Schreibens aufzudecken und zu reflektieren. In diesem phänomenologischer Ansatz ist die schreibende Person in gewisser Weise interessanter ist als der abstraktere Akt des Schreibens. Mittels kreativer Repräsentationen des besprochenen Buches können Reviewer(innen) ihre individuelle "Gestalt" oder Perspektive entwickeln entlang des besprochenen Buches. Diese Art des Berichts vermittelt zwischen Forschenden und Schreibenden, Reviewer(inne)n und Lesenden. Von hier aus entstehen Möglichkeiten, Buchbesprechungen performativ zu verstehen und zu verfassen. Schließlich werden die Reviewer(innen) explizit ermutigt, Dialoge sowohl in Richtung den Autor(inn)en des besprochenen Buches als auch mit den Lesern und Leserinnen zu eröffnen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0602270