Review Essay: Über das Auffinden und den Verlust der Ethnografie: Qualitative Methoden zwischen Wissenschaft, Ästhetik und Macht
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-3.2.875Schlagworte:
Ethnografie, Ethnomethodologie, Chicago School, Bürokratisierung von Wissenschaft, Generalisierbarkeit von WissenAbstract
Das hier besprochene Handbuch der Ethnographie bietet eine sorgfältige Abhandlung des aktuellen Standes dieses Forschungsfeldes – mit großem Enthusiasmus, was die Einsetzbarkeit und den Einsatz qualitativer Methodik angeht, während die Rolle postmodernen Denkens in den gegenwärtigen Sozialwissenschaften eher desorientiert bleibt. Eine Folge ist, dass qualitative Techniken potentiell wichtige Instrumente für journalistische Erzählungen werden, während die alten Ideale der Wissenschaft – einen generalisierbaren Wissensfundus zu schaffen – von der Tagesordnung entfernt sind. Es ist zu hoffen, dass die ethnographischen Traditionen den sozialen Druck der Bürokratisierung und institutioneller Kontrollen auf die zeitgenössischen Sozialwissenschaften überleben werden. Das Handbuch bietet auch einen hervorragenden Überblick über unterschiedliche Forschungstraditionen, die aus der "Chicago School" hervorgegangen sind. Zugleich fehlt jedoch eine Darstellung und Würdigung ethnographischer Ansätze jenseits der britisch-amerikanischen Tradition. Dennoch gelingt mit dem Handbuch eine beachtliche Synthese gegenwärtigen Denkens in der und über die Ethnographie. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0202297Downloads
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2002-05-31
Zitationsvorschlag
Valsiner, J. (2002). Review Essay: Über das Auffinden und den Verlust der Ethnografie: Qualitative Methoden zwischen Wissenschaft, Ästhetik und Macht. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 3(2). https://doi.org/10.17169/fqs-3.2.875
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