Lebenswelt Polizei. Ein ethnografischer Zugang zur Berufsidentität von Polizeibeamten
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-3.1.877Schlagworte:
Cop Culture, Ethnografie, Identität, Lebenswelt, Männlichkeit, Polizei, Polizeiforschung, Reflexivität, SubkulturAbstract
In meinem Beitrag stelle ich einige Besonderheiten und Probleme des Konzepts einer "ethnografischen Polizeiforschung" dar. Empirische Referenz ist eine ethnografische Untersuchung mehrerer Hessischer Polizeidienststellen im Jahr 1995. Die "teilnehmende Beobachtung des Gewaltmonopols" ist zwar nicht neu, nach wie vor aber in mehrfacher Hinsicht spannend, weil es sich um den Blick auf ein exklusives Gewaltverhältnis handelt, das zwar durch individuelle Akteure vollzogen wird, das aber strukturell auf die Kontextabhängigkeit der Handlung verweist: Gewalt ist nicht gleich Gewalt, die Staatsgewalt ist eine andere als der "Widerstand" gegen dieselbe. Diese Spannung, so die Ausgangsthese, findet sich auch in den Texten und Handlungen wieder, die von Polizisten tagtäglich habituell gestaltet werden. Die ethnografische Untersuchung der Polizei bezieht sich hauptsächlich auf Erzählungen von Polizisten und der Beobachtung ihres Alltags. Beschrieben wird, dass, im Gegensatz zu den offiziellen Bildern der Polizei (d.h. zur Polizeikultur), die sog. Handlungsmuster der Polizisten "auf der Straße" (diese nenne ich Polizistenkultur) sich im wesentlichen an einem informell tradierten Alltagspragmatismus orientieren, der häufig gekoppelt ist mit einer expressiven Bewerkstelligung von Männlichkeit. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0201134Downloads
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Veröffentlicht
2002-01-31
Zitationsvorschlag
Behr, R. (2002). Lebenswelt Polizei. Ein ethnografischer Zugang zur Berufsidentität von Polizeibeamten. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 3(1). https://doi.org/10.17169/fqs-3.1.877
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