Qualitätskriterien als wissenschaftspolitische Lenkinstrumente
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-3.1.888Schlagworte:
Wissenschaftspolitik, Evaluation, Qualitätskriterien, Leistungsindikatoren, Denkformen, SozialpraxenAbstract
Es geht um den Zusammenhang zwischen wissenschaftlichen Forschungsansätzen, deren Leistungen und den vergleichenden Bewertungen derselben. Manche Leistungsmaße (z.B. wirtschaftliche Verwertbarkeit, Publikationsanzahl, Zitationsindex) sind so beschaffen, dass mit ihnen bestimmte Forschungsansätze systematisch bevor- bzw. benachteilt werden. Dies ergibt sich schlicht aus den strukturellen Eigenarten der jeweiligen Ansätze. In der Psychologie heißt dies, dass z.B. biopsychologische Forschungsansätze gegenüber z.B. kulturpsychologischen klar bevorteilt werden, wenn derzeit gebräuchliche Evaluationsmaße verbindlich werden. Statt Erkenntnisqualitäten werden dann Erkenntnismodi bewertet, mit a priori absehbarem Ergebnis. Vergleichende Evaluationen geraten in die Nähe pseudo-empirischer Unternehmungen. Wenn diese Evaluationspraxis um sich greift und wenn deren Ergebnisse wissenschaftspolitische Entscheidungen lenken, dann führt dies in der Psychologie zu einer starken Engführung ihres Erkenntnisfeldes. Dies hat massive Kompetenzverluste zur Folge, verbunden mit wichtigen berufspolitischen Konsequenzen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs020167Downloads
Keine Nutzungsdaten vorhanden.
Downloads
Veröffentlicht
2002-01-31
Zitationsvorschlag
Laucken, U. (2002). Qualitätskriterien als wissenschaftspolitische Lenkinstrumente. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 3(1). https://doi.org/10.17169/fqs-3.1.888
Ausgabe
Rubrik
FQS-Debatte: Qualitätsstandards qualitativer Sozialforschung
Lizenz
Copyright (c) 2002 Uwe Laucken
Dieses Werk steht unter der Lizenz Creative Commons Namensnennung 4.0 International.