Qualitätskriterien als wissenschaftspolitische Lenkinstrumente

Autor/innen

  • Uwe Laucken Universität Oldenburg

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-3.1.888

Schlagworte:

Wissenschaftspolitik, Evaluation, Qualitätskriterien, Leistungsindikatoren, Denkformen, Sozialpraxen

Abstract

Es geht um den Zusammenhang zwischen wissenschaftlichen Forschungsansätzen, deren Leistungen und den vergleichenden Bewertungen derselben. Manche Leistungsmaße (z.B. wirtschaftliche Verwertbarkeit, Publikationsanzahl, Zitationsindex) sind so beschaffen, dass mit ihnen bestimmte Forschungsansätze systematisch bevor- bzw. benachteilt werden. Dies ergibt sich schlicht aus den strukturellen Eigenarten der jeweiligen Ansätze. In der Psychologie heißt dies, dass z.B. biopsychologische Forschungsansätze gegenüber z.B. kulturpsychologischen klar bevorteilt werden, wenn derzeit gebräuchliche Evaluationsmaße verbindlich werden. Statt Erkenntnisqualitäten werden dann Erkenntnismodi bewertet, mit a priori absehbarem Ergebnis. Vergleichende Evaluationen geraten in die Nähe pseudo-empirischer Unternehmungen. Wenn diese Evaluationspraxis um sich greift und wenn deren Ergebnisse wissenschaftspolitische Entscheidungen lenken, dann führt dies in der Psychologie zu einer starken Engführung ihres Erkenntnisfeldes. Dies hat massive Kompetenzverluste zur Folge, verbunden mit wichtigen berufspolitischen Konsequenzen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs020167

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Autor/innen-Biografie

Uwe Laucken, Universität Oldenburg

Uwe LAUCKEN ist Professor für Sozialpsychologie an der Universität Oldenburg. Seine Forschungsinteressen gelten folgenden Gebieten: 1. Logographisches Explikationen des Umgangswissens (vgl. z.B. zus. m. Ulrich MEES: Logographie alltäglichen Lebens. Leid, Schuld und Recht in Beschwerdebriefen über Lärm. Oldenburg: Holzberg, 1987). 2. Geschichte der Psychologie (vgl. z.B. Sozialpsychologie. Geschichte, Hauptströmungen, Tendenzen. Oldenburg: BIS-Verlag, 1998). 3. Theoretische Psychologie (vgl. z.B. Denkformen der Psychologie. Bern etc.: Huber, 1989). 4. Individual- und Sozialsemantik zwischenmenschlicher Beziehungen (vgl. z.B. Zwischenmenschliches Vertrauen. Oldenburg: BIS-Verlag, 2001).

Veröffentlicht

2002-01-31

Zitationsvorschlag

Laucken, U. (2002). Qualitätskriterien als wissenschaftspolitische Lenkinstrumente. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 3(1). https://doi.org/10.17169/fqs-3.1.888

Ausgabe

Rubrik

FQS-Debatte: Qualitätsstandards qualitativer Sozialforschung