Das Erzählen "verkörperter" Absichten. Selbsttransformationen in Konversionserzählungen – eine psychologische Analyse
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-2.3.911Schlagworte:
Fallgeschichte, charismatisch-evangelikale Sprache, Konversionserzählung, Essstörung, Selbsttransformation, Chronotopos, biografische InversionAbstract
Die vorliegende Fallgeschichte präsentiert die Erzählung einer jungen Frau von ihrer Heilung von einer Essstörung durch ihre Konversion zur charismatisch-evangelikalen Glaubenslehre. Die psychologisch-narrative Analyse des Interviews beruht auf der Konversionsforschung Peter STROMBERG'S. STROMBERG (1993) vertritt die Ansicht, dass Konvertiten, die ihre Konversionsgeschichte erzählen, eine Sprache gebrauchen, die immer zwei Kommunikationsformen umfasst, nämlich die referentielle und die konstitutive Kommunikationsform: Die kanonische Sprache, die referentiell auf einen bestimmten religiösen Bedeutungskontext bezogen ist, wird zugleich konstitutiv, das heißt bedeutungsgenerierend in dem Sinn, dass in der kanonischen Sprache auch unmittelbar individuelle Erfahrungen zum Ausdruck gebracht werden. Diese Verbindung ermöglicht es dem Gläubigen, unzugängliche oder inakzeptable Wünsche sprachlich zum Ausdruck zu bringen und dadurch zugleich seinen Glauben zu vertiefen. In diesem Sinn konstituiert die Bekehrungserzählung die Selbsttransformation des Erzählers. Die hier präsentierte Fallgeschichte versucht zu zeigen, wie es der Interviewpartnerin durch das Erzählen ihrer Konversionsgeschichte im Rahmen der kanonischen Sprache des charismatish-evangelikalen Christentums gelingt, mit unerträglichen, aber bereits "verkörperten" Absichten zu Rande zu kommen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0103165Downloads
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2001-09-30
Zitationsvorschlag
Popp-Baier, U. (2001). Das Erzählen "verkörperter" Absichten. Selbsttransformationen in Konversionserzählungen – eine psychologische Analyse. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 2(3). https://doi.org/10.17169/fqs-2.3.911
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