Die Wahrnehmung des "dialogischen" Selbst: Eine theoretische und methodische Annäherung an Narrationen nepalesischer Jugendlicher

Autor/innen

  • Debra Skinner University of North Carolina
  • Jaan Valsiner Clark University
  • Dorothy Holland University of North Carolina

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-2.3.913

Schlagworte:

BAKHTIN, Identität, Narration, Kultur, Heteroglossie, Stimme, Dialogizität, Nepal, Sprache, Genre, Kommunikation, Gattung, Textsorte, Sozialität, Ideologie

Abstract

Mikhail BAKHTINs theoretische Konzepte – Heteroglossie, Stimme und Dialogizität – sind von einer herausragenden Bedeutung für die Untersuchung persönlicher und sozialer Komponenten der menschlichen Entwicklung, und zwar im besonderen für die Untersuchung der Identitätsentwicklung innerhalb (unterschiedlicher) kultureller Welten. Bisher sind methodologische und analytische Verfahren zur Rekonstruktion von "Stimmen" in individuellen Selbstdarstellungen noch vergleichsweise unerforscht. In unserem Beitrag werden wir zu zeigen versuchen, wie BAKHTINs Konzepte in einem narrationsanalytischen Ansatz verwandt werden können, der die Untersuchung kulturbezogener Identitätsbildung und Positionierung zum Ziel hat. Wir verdeutlichen dies am Beispiel der selbstbezogenen Narrationen eines nepalesischen Jugendlichen, die im Rahmen einer großen ethnographischen Studie in einer ländlichen Gemeinschaft in Nepal erhoben wurden. Es soll – in einem engen Nebeneinander von Theorie und Methode – gezeigt werden, wie Personen ihnen verfügbare kulturelle und soziale "Stimmen" verwenden zur Kreation ihres Selbstbildes und zur Antizipation ihrer künftigen sozialen Position in ihrer Kultur. Unsere Studie der jugendlichen Narrationen legt nahe, dass soziale "Stimmen" gewählt und transformiert werden zur (Re-) Konstruktion vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Selbstbilder und kultureller Bedeutungsgehalte. Im Mittelpunkt des Beitrages steht die Bemühung, Forschende auf theoretische Konzepte und auf methodische Verfahren aufmerksam zu machen, die wesentlich dazu beitragen können, diese "Stimmen" und ihre Inszenierung wahrzunehmen und zu verstehen. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0103187

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Autor/innen-Biografien

Debra Skinner, University of North Carolina

Debra SKINNER is a cultural anthropologist who has done research in Nepal and the U.S. on children's developing identities and productions of knowledge in cultural worlds. She also conducts studies on the intersection of poverty, disability, and ethnicity; and the social, legal, and ethical implications of genetic research.

Jaan Valsiner, Clark University

Jaan VALSINER (http://www.qualitative-research.net/fqs/beirat/valsiner-e.htm) is interested in how human beings regulate their affective and mental functions through creating and demolishing hierarchies of signs—semiotic mediators. He is the Editor of Culture & Psychology (London: Sage) and From Past to Future (Worcester, Ma: Clark University Press).

Dorothy Holland, University of North Carolina

Dorothy HOLLAND works with colleagues on questions of identity, activism and social movements. Our most recent books are the co-edited History in Person: Enduring Struggles, Contentious Practice, Intimate Identities (School of American Research Press 2001), Selves in Time and Place: Identity, Experience and History in Nepal (Rowman & Littlefield Publishers 1998) and the co-authored Identity and Agency in Cultural Worlds (Harvard 1998).

Veröffentlicht

2001-09-30

Zitationsvorschlag

Skinner, D., Valsiner, J., & Holland, D. (2001). Die Wahrnehmung des "dialogischen" Selbst: Eine theoretische und methodische Annäherung an Narrationen nepalesischer Jugendlicher. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 2(3). https://doi.org/10.17169/fqs-2.3.913

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