Die Debatte um quantitative und qualitative Methodik und feministische Forschung: Eine subjektive Betrachtung von Objektivität
DOI:
https://doi.org/10.17169/fqs-2.1.974Schlagworte:
Feminismus, Interview, Umfrage, Epistemologie, DebatteAbstract
Forschungsmethoden sind "Verfahren der ... Datenerhebung" (HARDING 1986) und werden in der Regel in entweder qualitative oder quantitative dichotomisiert. Einige Autor(inn)en vertreten die Position, dass Methodologien grundsätzlich geschlechtsspezifisch geprägt sind (OAKLEY 1997; 1998). Dabei sind quantitative Methoden traditionell mit Begriffen wie Positivismus, wissenschaftlich, Statistik und Maskulinität assoziiert, während qualitative Methoden mit Begriffen wie Interpretation, unwissenschaftlich, Subjektivität und Femininität verbunden sind. Diese Assoziationen haben dazu geführt, dass einige feministische Forscherinnen den quantitativen Ansatz kritisieren (REINHARZ 1979; GRAHAM 1983; PUGH 1990) oder sogar ganz verwerfen (GRAHAM & RAWLINGS 1980), und zwar mit der Begründung, er stehe in unmittelbarem Konflikt mit den Zielen feministischer Forschung (GRAHAM 1983; MIES 1983). Qualitative Methoden, so die Argumentation, seien feministischer Forschung dagegen insofern angemessener, als sie subjektives Wissen (FOX KELLER 1980; DEPNER 1981; DUELLI KLEIN 1983) und eine in höherem Maß gleichberechtigte Beziehung zwischen Forscher(inne)n und den erforschten Personen ermöglichen (OAKLEY 1974; JAYARATNE 1983; STANLEY & WISE 1990). Dieser Beitrag befasst sich zunächst mit der Kluft zwischen qualitativen und quantitativen Forschungsansätzen sowie der epistemologischen Diskussion, die dieser Debatte zugrunde liegt. Anschließend werden zwei Forschungsmethoden, die Umfrage mittels Fragebogen sowie das halbstandardisierte Interview, im Hinblick auf ihren Nutzen für die feministische Forschung genauer betrachtet. Der Beitrag schließt mit dem Argument, dass unterschiedliche feministische Fragestellungen unterschiedliche Methoden erfordern. Sofern diese aus einer feministischen Perspektive eingesetzt werden, besteht keine Notwendigkeit für dichotomisierende Debatten nach dem Prinzip "wir gegen sie" oder "quantitativ gegen qualitativ". URN: urn:nbn:de:0114-fqs0101135Downloads
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Veröffentlicht
2001-02-28
Zitationsvorschlag
Westmarland, N. (2001). Die Debatte um quantitative und qualitative Methodik und feministische Forschung: Eine subjektive Betrachtung von Objektivität. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 2(1). https://doi.org/10.17169/fqs-2.1.974
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Rubrik
Ansätze für die Kombination qualitativer und quantitativer Methoden
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Copyright (c) 2001 Nicole Westmarland
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