Netzgemeinschaften verstehen: Eine Kombination unterschiedlicher Methodologien im Rahmen eines postmodernen Forschungskontextes

Autor/innen

  • Natilene Irain Bowker Massey University

DOI:

https://doi.org/10.17169/fqs-2.1.980

Schlagworte:

postmoderne Epistemologie, methodologische Triangulation, quantitatives Paradigma, qualitatives Paradigma, Geschlechtsidentität, Chat, diskursive Psychologie

Abstract

Üblicherweise wird Triangulation verwendet, um verschiedene Epistemologien zu integrieren. Diese Vorgehensweise ist jedoch kritisiert worden, weil es ihr nicht gelingt, die divergenten Realitäten zu berücksichtigen, die den entgegengesetzten Methodologien zugrunde liegen. In diesem Beitrag wird eine postmoderne methodologische Vorgehensweise für die Untersuchung von Netzgemeinschaften vorgeschlagen, die positivistische und interpretative Epistemologien zu kombinieren vermag. Es wurden drei Studien durchgeführt, um zu untersuchen, in welchem Ausmaß die Mitglieder der Chatroom-Gemeinschaft das Online-Medium zum Zweck der Identitätsexploration nutzen: eine quantitative Befragung von mehr als 400 NutzerInnen von Chatrooms, eine Themenanalyse von fünf Tiefeninterviews mit fünf erfahrenen Chatroom-NutzerInnen sowie eine ethnographische Studie. Die Ergebnisse der Befragung zeigen in erster Linie die Bedeutung von Geschlecht für das Ausmaß der Identitätsexploration. Die übrigen Untersuchungen verweisen darüber hinaus auf die Bedeutung weiterer Variablen, wie beispielsweise die Konstruktivität der Umgebung und deren struktureller Kontext. Die sehr heterogenen Charakteristika der NutzerInnen und die Vielfalt der Online-Interaktionen zeigen, dass Vorhersagen der Verhaltensweisen der Nutzer/innen nur in sehr begrenztem Ausmaß möglich sind. Bei der Diskussion werden die Vorteile fokussiert, wie sie die Kombination unterschiedlicher methodischer Ansätze im Bereich der Cyber-Forschung bietet, während die Verwendung nur einer Vorgehensweise in der Gefahr des Reduktionismus steht. URN: urn:nbn:de:0114-fqs0101194

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Autor/innen-Biografie

Natilene Irain Bowker, Massey University

Natilene BOWKER is a doctoral scholar in the School of Psychology at Massey University. Main themes: People with disabilities' constructions of online experience, cyberculture studies, computer-mediated communication, social psychology, discursive psychology.

Veröffentlicht

2001-02-28

Zitationsvorschlag

Bowker, N. I. (2001). Netzgemeinschaften verstehen: Eine Kombination unterschiedlicher Methodologien im Rahmen eines postmodernen Forschungskontextes. Forum Qualitative Sozialforschung Forum: Qualitative Social Research, 2(1). https://doi.org/10.17169/fqs-2.1.980