Hinweise zu FQS-Interviews

Ansprüche an Interviews / Interviewende

Mit FQS-Interviews sollen vertiefte Einblicke in die Vielfalt der Ideen und Konzepte innerhalb der qualitativen Forschung eröffnet und auch die (Berufs-) Biografien von qualitativ Forschenden sichtbarer werden.

Folgende Ausgangsfragen können für Interviews leitend sein:

  • Welche Einflüsse, Motive, Perspektiven usw. waren besonders bedeutsam für die Zuwendung zur qualitativen Forschung? Hier kann es auch um die jeweiligen Arbeitskontexte und um eher persönliche Motivlagen gehen.
  • Was ist der besondere Beitrag zur qualitativen Forschung (in der Vergangenheit, aktuell, zukünftig)? Und wenn zutreffend: Was war ausschlaggebend, den Forschungsstil, die Forschungsrichtung zu verändern?
  • Welches waren/sind die wichtigsten Entwicklungen für qualitative Forschung in der jeweiligen (Sub-) Disziplin und ggf. darüber hinaus? Wie relevant waren/sind interdisziplinäres Arbeiten und eine internationale Perspektive?
  • Welche zentralen Herausforderungen mussten gemanagt und welche Kämpfe geführt werden (persönlich, aber auch allgemeiner und mit Blick auf die Disziplin, den nationalen Kontext)? Welche Herausforderungen werden für die Zukunft erwartet?

Insofern ist das Interesse, über sehr spezialisierte Gespräche, die sich ausschließlich an bestimmte Subgruppen richten, hinauszugehen und mit den Interviews Kontexte, (aktuelle) Fragestellungen und für die gesamte qualitative Forschung relevante Forschungslinien skizzieren zu helfen – auch um die zentralen Herausforderungen für qualitative Sozialforschung immer wieder auf das Neue zu bestimmen und um aus ihrer mittlerweile langen Geschichte und Tradition zu lernen.

Interviews sind dazu besonders geeignet, denn darin lassen sich Positionen klar und verständlich darstellen, und es lassen sich auch Bezüge zwischen verschiedenen Ansätzen und eine Verbindung zwischen den Forschenden und ihren "Produkten" (und den Bedingungen der Produktion von Forschung) herstellen.

Darstellungsformen

Die Interviews können in einer Face-to-Face-Situation geführt werden, aber auch mittels elektronischer Medien. Die Gespräche können als Frage-Antwort-Kommunikation oder als offene Diskussion angelegt werden, bei der die klaren Rollenaufteilungen von Interviewenden und Interviewten sich auflösen.

Die Interviews können als Originalgespräch (wie es als Realgespräch oder per E-Mail, Chat usw. stattfand) oder in einer bearbeiteten Fassung (Letzteres bevorzugen wir) veröffentlicht werden, wobei Bearbeitung bedeuten kann, dass der Dialog geglättet wird oder das Interview die Basis bildet für einen neu geschriebenen oder neu komponierten Text.

Schließlich ist gewünscht, zusätzliche Informationen zu geben, die helfen, einen umfassenden Eindruck von der interviewten Person und der Interviewsituation sowie dem veröffentlichten Dokument zu erhalten. Dazu sollte zu der interviewten Person ein (kurzer) einführender Text verfasst werden (mit Angaben zu den zentralen Lebensstationen, Veröffentlichungen, Auszeichnungen etc.); Informationen, die helfen sollen, Lesenden einen Eindruck von dem Beitrags des/der Interviewten für die qualitative Forschung zu ermöglichen. Darüber hinaus sind zusätzliche zumindest kurze Informationen zum Ablauf des Gesprächs (Ort, Dauer, Durchführungsform etc.) sowie Angaben zu dem veröffentlichten Interview und dessen Bearbeitung erwünscht.

Zudem können weitergehende Darstellungsformen genutzt und in den Text eingebunden werden, z.B. Fotos oder Audio- bzw. Videodateien mit Ausschnitten aus den Gesprächen.

Anmeldung von Interviews

Sie können uns Vorschläge über zu interviewende Personen und auch zu Themen für Interviews machen. Es empfiehlt sich nicht, ohne vorherige Rücksprache ein Interview einzusenden bzw. zu führen. – Für unangefragte Interviews gibt es keine Garantie auf Veröffentlichung.

Die eingereichten Interviews werden hinsichtlich der formulierten Ansprüche an Interviews begutachtet, und eventuell wird um eine Überarbeitung gebeten.

Richtlinien zu Gestaltung

Wir verzichten auf formale Wort- oder Zeichenvorgaben, da uns wichtig ist, dass Gestaltung und Umfang der Interviews den Inhalten der Gesprächs angemessen sind. Die formale Gestaltung der Interviews orientiert sich an den Richtlinien zur Manuskriptgestaltung.